01.04.2019 Im Märzbeitrag habe ich Präsens, Imperfekt und Futur voneinander abgegrenzt. Und im voranstehenden Satz benutze ich die Zeitform, um die es heute gehen soll: Perfekt –> ich habe abgegrenzt. Das Perfekt wird mit haben oder sein gebildet, zum Beispiel: Sie hat die Texte verfasst und ist dafür gelobt worden. Warum ist der erste Satz dieses Beitrags im Perfekt angemessen, oder könnte er auch im Präteritum stehen (Im Märzbeitrag … grenzte ich ab.)? Abgesehen vom hauptsächlichen regionalen Unterschied, dass im südlichen deutschen Sprachraum das Perfekt als Ersatz für das Präteritum verwendet wird, wird nach hochsprachlicher Auffassung das Perfekt dann eingesetzt, wenn ein Ereignis der Vergangenheit Auswirkungen auf die Gegenwart hat. In meinem oben stehenden ersten Satz will ich damit andeuten, dass die Beschäftigung mit den drei Zeitformen Präsens, Imperfekt und Futur im März nicht die ganze Miete der Zeitformen bedeutet und heute fortgesetzt wird. Benutzte ich dagegen „grenzte ich ab“, hieße das, die Darstellung sei abgeschlossen und nicht auf Fortsetzung angelegt. Noch eingängiger wird dieser Unterschied, die Auswirkung auf die Gegenwart vor allem dann, wenn nachfühlbare, physische oder folgenreiche Vorgänge beschrieben werden wie: Es hat schon seit zwei Tagen geregnet, und nun ist Wasser im Kellerraum. Er hat sich nie mit dieser Sprache beschäftigt und wundert sich jetzt, dass er kein Wort versteht.
In meinem Beitrag für September werde ich die Tempusform Plusquamperfekt erläutern.
Lektorat Oliver Krull