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Do you need a human?

03.12.2024. Mein Novemberbeitrag Künstliche Intelligenz im Lektorat? hat auch Aufmerksamkeit in der American Copy Editors Society (ACES) gefunden, in der die Kollegin Jeanette Smith die Programme Grammarly und ProWritingAid unter die Lupe nimmt. Besonders den Autor:innen bieten sich hier umfängliche Tools an, den Schreibprozess zu begleiten. Diese reichen von simplen Stilvorgabemöglichkeiten über eine große Palette bekannter Schriftsteller:innen, an deren Stil der eigene Text angepasst werden kann, und Plagiatsprüfungen bis hin zu schier endlosen Analyse- und Statistikangeboten.

Abgesehen davon, dass beim Schreibenden die Tendenz besteht, diejenige Schreibrichtung und Analyse zu wählen, die dem eigenen Formulieren nahesteht und das Geschriebene am ehesten befürwortet – damit der Blick von außen fehlt, ist der Zeitaufwand im Umgang mit den Tools der vielschichtigen Programme nicht unerheblich. „Do you need a human?“ liest man daher oft in den Portfolios amerikanischer Lektor:innen. Mir ging diese Frage einmal bei der Anfrage für ein Übersetzungslektorat über die Lippen. „Yes, definitely, I want the carefree package“, war die Antwort.

Wollen Sie das Sorglospaket, soll Ihr Text Menschen erreichen? – Planen Sie am besten gleich einen humanen Lektor ein; sprechen Sie mit ihm über Ihr Projekt. Er entlockt Ihnen Ihre Absichten und Intentionen ohne dezidiert verfeinerten Prompt.

Lektorat Oliver Krull