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Kommata bei Betonungen

16.03.2022. Im Februar ging es um überflüssige Kommata. Die Neigung, bei jeder syntaktischen Einheit wie adverbialen Bestimmungen abgrenzen zu wollen, kann schnell als unnötig entlarvt werden. Weniger unnötig, aber nicht immer die beste Wahl ist der Einsatz von Kommata bei Hervorhebungen. Eine tatsächliche Hervorhebung kann mit ihnen erzielt werden, sobald sie als Parenthese verstanden wird, z. B.: Eine Lesung des Autors, sie wurde schon vor Monaten angekündigt, steht immer noch aus. Alternativ können Gedankenstriche gesetzt werden, sie wirken stärker: Eine Lesung des Autors – sie wurde schon vor Monaten angekündigt – steht immer noch aus. In dem im Februarbeitrag vorgestellten Satz „Nach dem Erfolg der Weihnachtsofferte 2021, gibt es nun auch zu Ostern 2022 eine Premiere“ steht das Komma jedoch nicht vor einer Parenthese, sondern es reißt das Satzgefüge auseinander und ist daher falsch. Wollte man hier betonen, muss man zu anderen syntaktischen Mitteln greifen, beispielsweise: Auch nach dem Erfolg der Weihnachtsofferte 2021 gibt es nun eine Premiere, und zwar zu Ostern 2022.

Lektorat Oliver Krull