November 2017. Von einem Praktikanten wurde ich neulich gefragt, warum die Umbruchkontrolle bei der Angebotserstellung extra erwähnt wird. Ein Text sei doch fertig, sobald er fehlerlos sei. Der Text mag stimmen, eingehend lektoriert und korrigiert sein; allerdings steht er nicht losgelöst im Raum, sondern vor allem als Printversion in einem vorgegebenen Rahmen, gegebenenfalls mit Bildern. Der Text muss in den Rahmen und zu den Bildern passen, d. h., Zeilen dürfen nicht zu dicht an Bilder und Grafiken heranreichen, allein auf der Folgeseite stehen, über den Rand hinausreichen, ungleiche Abstände und Einschübe hinsichtlich Folgezeilen und Absätze enthalten, wegen umgebrochener Wörter keine Lücken entstehen lassen, und die Zeilen sollten annähernd gleiche Lauflängen haben. Um dies zu erreichen, können beispielsweise die Schrift in Art und Größe angepasst, die Zeile unterschnitten oder gesperrt und Wörter getrennt werden. Auch hierbei können Fehler auftreten, falsche Trennungen passieren, vormalige Trennstriche nicht gelöscht werden, Text oder die Text-Bild-Zuordnung verloren gehen etc. Bei anspruchsvollen Publikationen wird der Lektor oft nach der Überarbeitung des Textinhaltes mit einer eigenen Umbruchkontrolle beauftragt.
Lektorat Oliver Krull