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Layout im Schatten des Lektorats

März 2017. Lektorat und Korrektorat im bereits gesetzten Dokument, also meist in der Druckvorstufe als PDF, erfordern an vielen Stellen Fingerspitzengefühl. Die Intention des Autors hat zwar Priorität bei der Redaktion, bei der Beurteilung und Bearbeitung von Semantik, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Der Setzer oder Layouter sollte indes nicht aus dem Blick verloren werden. Manchmal könnte die Sprache gefälliger sein, wenn die Satzstruktur verändert wird, zum Beispiel zwei Sätze gebildet oder Verben statt Nomen benutzt werden. Doch stimmt das mit dem Zeilenfall überein, verträgt der Artikel eine weitere Zeile, ist die schöne Trennung wirklich sinnvoll, wenn der Umbruch der nächsten Zeilen dadurch ins Wanken gerät? Der Layouter kann Zeilen unterschneiden, den Schriftgrad anpassen, den Zitatkasten verschieben, den Durchschuss um den Vorspann variieren – das hat jedoch Grenzen, und bei lässlichen Korrekturen wägt der mitdenkende Lektor ab, ob die Nerven aller kurz vorm Druck stehender Beteiligten nicht besser geschont werden sollte.

Lektorat Oliver Krull

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